Plantage 13

Firmen und Büros in der Plantage 13


Kontakt/Impressum

Katrin Rabus Kulturprojekte
Plantage 13, 28215 Bremen
Tel.: 0421–35 65 68
Mobil: 0174-31 35 990
rabusbremen@plantage13.de


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Plantage 13 - ein Ort entsteht

1. Die Anfänge

Fasziniert von dem Tageslicht und den weiten Räumlichkeiten der ehemaligen Blusenfabrik Engels in der Plantage 13, traf Katrin Rabus am 9. November 1989 eine weitreichende Entscheidung: sie bezog mit ihrer Galerie 700qm in den leerstehenden oberen Werkhallen der Blusenfabrik mit den markanten Sheddächern. Die privaten Räume in der Lothringer Str.3 waren nach zehn Jahren Galeriebetrieb zu klein geworden für die Künstler der Galerie und das Publikum. Die damals bevorstehende Eröffnung des Neuen Museum Weserburg, ein Sammlermuseum neuen Typs, war ein weiteres Argument, die räumlichen Voraussetzungen für eine Galerie mit überregionaler Ausstrahlung zu schaffen.

Die Plantage war zu der Zeit eine unbedeutende Gewerbestrasse im toten Winkel von Güterbahnhof, Findorff-Tunnel und Hauptbahnhof, nur 15 Gehminuten von der Innenstadt entfernt. Plantage 13 (erbaut 1957/64) mit einem großen Innenhof und seiner 50er Jahre - Ästhetik bot phantastische Möglichkeiten für eine kulturelle Nutzung, vor allem für Ausstellungen und Konzerte zeitgenössischer Musik. Beispiele für Galerienutzungen älterer Industriegebäude waren damals internationale durchaus schon vorhanden - in Bremen war eine solche Nutzung zu diesem Zeitpunkt an diesem Ort ein mutiger Schritt.
Aber das Konzept ging auf: als Ort für künstlerische Erfahrungen - neben vier Doppelausstellungen gab es Konzerte in Zusammenarbeit mit Radio Bremen und dem Konzertverein Dacapo e.V. - war die Galerie von Beginn an ein lebendiger Ort für die Begegnung der Künste, offen und ohne Berührungsängste, aber mit Anspruch an Qualität. Schon im Jahr der Eröffnung kamen 4000 Besucher in die Galerie. Plantage 13 wurde bald ein Begriff im Kulturleben in Bremen.

2. Kauf und Modernisierung

Überraschend stand 1992 das Gebäude mit seinen fast 4000qm zum Verkauf. Der Standort der Galerie war gefährdet. Um das Konzept und die Ausstrahlung der Galerie zu sichern, kaufte Werner Rabus das gesamte Areal inklusive des sanierungsbedürftigen Bürogebäudes. Allmählich entwickelte sich die zukünftige Nutzung bzw. Umnutzung des Fabrikgebäudes. Aus dem Kreis der Galeriebesucher zeigte der Gestalter Hartmut Brückner Interesse, sein renommiertes Büro an diesem Standort zu eröffnen. Hartmut Brückner überzeugte auch weitere Interessenten, wie die Fa. Headline oder die Landschaftsplaner Kreikenbaum und Heinemann, sich langfristig an der Plantage 13 rund um die Galerie Katrin Rabus anzusiedeln.
Angeregt von seinem Umbau der Weserburg auf dem Teerhof, beauftragte das Ehepaar Rabus den Hochschullehrer und Architekten Wolfram Dahms, ein bauliches Konzept für die Anlage zu entwickeln, welches dann schrittweise bis 2004 umgesetzt wurde. Für die Bauleitung und die technische Realisierung war der Bremer Architekt Gunther Rossbach verantwortlich.
1994 bezogen die ersten Mieter ihre modernisierten Räume und 1995 eröffnete die Galerie mit der Ausstellung Die Kunst zu ändern ihre neugestalteten Räume: ein großer quadratischer Saal und Ausstellungsraum (15 x 17 m), Foyer, Lager, Werkstatt und Büro boten nunmehr beste Voraussetzungen für Ausstellungen, Konzerte und öffentliche Veranstaltungen.

3. Veranstaltungen

In den neuen Räumen der Galerie nahmen auch die Aktivitäten an der Plantage 13 zu. Die großen Namen der Neuen Musik waren zu Gast - das Festival der projektgruppe neue musik (pgnm) nahm hier an der Plantage13 seinen Anfang, gefolgt von regelmäßig stattfindenden Abonnementskonzerten Neuer Musik , seit 1996 in eigener Regie der Galerie. Die Musikredaktion von Radio Bremen und Katrin Rabus veranstalteten ab 1996 fünf Sommerfeste mit großem Musikprogramm und vielen Kulturpartnern aus der Stadt. Mehrmals war das Festival pro musica nova von Radio Bremen zu Gast.
Die Heinrich-Böll-Stiftung zieht mit Vorträgen und Symposien überregionaler Bedeutung bis heute ein an politischen Fragen der Gegenwart interessiertes Publikum an. Mit der Reihe Kunst in der Gegenwart haben die Böll-Stiftung und die Galerie seit dem Jahr 2000 eine Reihe gesellschaftspolitischer Themen mit verschiedenen künstlerischen Medien reflektiert und dokumentiert.
Anstoß - die Bremer Initiative für Kultur (1995 bis 2003) hatte hier ihren Sitz und gab jährlich einen von Politik und Kulturszene stark beachteten alternativen Neujahrsempfang.
Kulturpolitische Debatten und Symposien - mit überregionalen Gästen - zur öffentlichen Kulturfinanzierung, zur Rolle der Medien oder zu städtebaulichen Problemen wie z.B. der Umbau der Stadthalle oder der Entwicklung des Gebiets Plantage wirkten weit über den engen Kreis der Betroffenen hinaus.

4. Plantage 13 im Wandel

2004 fanden die Bremer Philharmoniker, seit 2003 eine eigenständige GmbH, ihr Domizil mit Proben- und Verwaltungsräumen in der Plantage 13. Das machte noch einmal größere, privat finanzierte Umbauten erforderlich. Gleichzeitig bezog die Freie Kunstschule e.V. Atelierräume für Malkurse. Eine weitere Verstärkung der kulturellen Bildung vor allem für Kinder und Jugendliche erfuhr der Standort dann mit der Eröffnung der Musikwerkstatt der Bremer Philharmoniker. Die Galerie Katrin Rabus stellte im Jahr 2004 ihre Tätigkeit ein, die Konzertreihe Neuer Musik wird 2009 eingestellt. Katrin Rabus gründet 2002 das Fernsehforum für Musik The Look of the Sound ( www.fernsehforum-musik.de), ein Festival für die gesamte Bandbreite der filmischen Darstellung von klassischer Musik, an dem bedeutende Musikfilmregisseure und Akteure aus dem Musik - und Medienleben regelmäßig teilnehmen. The Look of the Sound wird von der Stadt Bremen, den öffentlichen Sendern und einigen Stiftungen unterstützt (www.fernsehforum-musik.de).
Neue Veranstaltungen kommen hinzu: das Theater der Versammlung der Universität Bremen führt regelmäßig Seminare durch, junge Jazzmusiker gründen ein Musikatelier in einem neugestalteten großzügigen Überaum und geben in unregelmäßigen Abständen Jazzkonzerte im Kleinen Saal der ehemaligen Galerie.
Das Spektrum der Mieter aus dem Bereich Kultur und Medien erweitert sich auch im Hinblick auf die Neuen Medien und Fotografie, von der Hardware zur Software, von der Licht- und Fahrzeugwerbung bis zum Plattenlabel und zur Medienpädagogik.

Die bauliche Aufwertung des Gewerbegebiets Plantage erfährt seit 2014 neuen Schwung. Neben der gewerblichen Nutzung wird nun auch wohnliche Nutzung und Wohnbebauuung möglich.